An der Margret und Rolf Rettich-Schule hat die Streitschlichterausbildung eine langjährige Tradition. Unter der Leitung unserer Sozialpädagogin Frau Witte werden in jedem Schuljahr etwa 8 bis 12 Jungen und Mädchen aus dem dritten Jahrgang innerhalb eines halben Schuljahres zu Mediatoren/Streitschlichtern ausgebildet. Jeweils 2 Kinder bilden ein Team und übernehmen dann im vierten Schuljahr abwechselnd in den großen Pausen den so genannten Streitschlichterdienst. Durch gelbe Westen signalisieren sie in den Pausen den anderen Schüler*innen, dass sie auf Nachfrage gern bei der Aufarbeitung und Lösungsfindung von Konflikten zur Seite stehen. Dabei handelt es sich um kleinere Konflikte.  

Kinder bekommen über dieses Prinzip die Chance, wertvolle soziale Erfahrungen zu sammeln und Verantwortung füreinander zu übernehmen. 

Das Angebot der Streitschlichter*innen ist freiwillig und stellt keine Verpflichtung für die Kinder dar. Die Kinder können sich auch jederzeit an die Pausenaufsicht wenden. Kompliziertere Auseinandersetzungen werden selbstverständlich von Pädagogen und Pädagoginnen übernommen.  

Die Streitschlichterausbildung beinhaltet die folgenden Stufen der Mediation, welche der konstruktiven Konfliktlösung dienlich sind:  

Stufe 1: Regeln erklären (respektvoller Umgang, die Wahrheit sagen [dürfen], ausreden lassen) 

Stufe 2: Was ist passiert? 

Stufe 3: Gefühle (jede Partei berichtet und benennt seine Gefühle) 

Stufe 4: Was war vor dem Streit? 

Stufe 5: Lösung finden (mit welcher beide Parteien einverstanden sind) 

Stufe 6: Vertrag (dient der Absicherung für beide Seiten, sich an neue Absprachen zu halten) 

Mithilfe der Redemuschel steuern die Streitschlichter*innen das Gespräch. Wer die Redemuschel in der Hand hat, darf sprechen. Alle anderen hören einander zu.